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Seit Ende der 80er Jahre wird in den Unternehmen unter dem Stichwort "Lean Production" ein Ausweg aus der gegenwärtigen Rezession bzw. der langanhaltenden "Krise des Fordismus" gesucht. Der Verfasser überprüft "Lean Production" auf seine Tauglichkeit als weltweites, die Arbeitswelt humanisierendes, frauenintegrierendes Konzept hin. Bezugspunkt war vor allem eine vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) durchgeführte Untersuchung von weltweit 90 Automobilfabriken, die ein "gegenüber fordistischen Produktionskonzepten überlegenes Modell der Arbeits- und Unternehmensorganisation" herausgearbeitet hatte. Beim Blick auf eine Trendwende in Deutschland zeigt sich, daß "von den einzelnen Unternehmen versucht wird, ein borniertes Modell kapitalistischer Rationalisierung umzusetzen, das im wesentlichen die gesellschaftlichen Voraussetzungen des neuen Produktionskonzepts ausblendet". (pbb)

"Die Diskussion um das Konzept der Lean production hat nun auch die öffentliche Verwaltung erreicht; es handelt sich hierbei um ein integriertes Personal- und Organisationsentwicklungskonzept, das auf die Optimierung des primären Leistungs- und Wertschöpfungsprozesses zielt. Um die Praktikabilität von Lean production für die öffentliche Verwaltung darzustellen, werden die typischen Strukturmomente der Bürokratie als Kontrastfolie entfaltet, um daran schließlich die Gestaltungselemente von Lean production zu gewinnen. Zugleich wird deutlich gemacht, daß das Konzept der Lean production ohne strategisches Veränderungsmanagement, das systematisch die Stellgrößen für eine erfolgreiche Einführung entwickelt, Makulatur bleibt." (Autorenreferat)

Der Autor erörtert Managementfragen der 'Lean Production' in Wirtschaftsunternehmen aus einer soziologischen Perspektive. Er fragt danach, wie die 'soziale Software' im einzelnen gestaltet werden kann, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens erhalten bzw. verbessern zu können. Er skizziert betriebliche Problemlösungsstrategien in der Organisationsentwicklung, welche er als eine Institutionalisierung und Unterstützung von kollektiven Lernprozessen versteht. Ferner beschreibt er die Hindernisse für ein systematisches Organisationslernen im Betrieb, welche z.B. in der einseitigen Ausrichtung auf ein technisches oder ökonomisches Management und in der mangelnden Berücksichtigung sozialwissenschaftlicher Kompetenz liegen. Abschließend nennt er praktische Beispiele für das kollektive Organisationslernen als Voraussetzung für eine 'geleante' Unternehmensführung und eine gesteigerte Prozeß- und Wandlungsfähigkeit einer Organisation. (ICI)